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Impressionen vom 1. Tag des Nachwuchspreises 2011

Liebe Leser_innen,

war das ein Abend – die Eröffnung des 16, Chansonfest-Berlin mit dem 1. Tag des 5. Nachwuchspreises – wunderbarherzberührendaufregendschönundamüsant!

Sechs chansoneske Acts wie sie unterschiedlicher nicht sein können – und ein jede_r eine wahre Bereicherung für diesen gelungenen Abend. Die Zuschauer hatten es nicht leicht den Publikumspreis zu verleihen, hatte doch ein jeder nur eine Stimme zu vergeben … und ich habe nicht nur einen Tisch diskutierenderweise erlebt, sich strategisch die Stimmen aufteilend …

Die Gewinner des Publikumspreises: DUO HAND IN HAND

Der Jury, die entschied wer am kommenden Tag in die Endrunde gelangt ging es nicht besser. Es wurde gerungen, abgewägt, diskutiert … gerungen, abgewägt … und entschieden.

In der Endrunde für den Deutschen Chanson Nachwuchspreis sind:

DUO HAND IN HAND

HELIKON

ANNA PIECHOTTA

Mein herzlichster Dank geht an

die charmante ERNA SCHMIDT – das Fräulein, das alles, also wirklich alles sagen kann und uns damit verzauberte

die unbeschreibliche Band GENERAT – die eigenwillig das Chanson neu interpretiert

und Leopard  – die fragil und durchlässig Poesie in die Welt tragen

In Vorfreude auf all das was noch kommen mag. Tanja Ries

ANNA PIECHOTTA – Das etwas andere Portrait

Liebe Leser_innen,

heute beantwortet die Solistin ANNA PIECHOTTA ein paar Fragen für das Chansonfest-Berlin.

Viel Freude beim Lesen, Hören und Sehen!

Gab es eine Initialzündung die dich zum Musikmachen gebracht hat? Wie und wann hast du begonnen Musik zu machen? Ich habe schon als Kind immer und überall laut und gerne nervtötend gesungen. Im Kindergarten hieß es oft „Anna sing doch bitte leiser“. Bei der Aufführung der Vogelhochzeit durfte ich dann die Vogelmutter singen, was mir überhaupt nicht in den Kram passte. Ich wäre viel lieber das Küken gewesen. Dann hätte ich nicht „Immer nur brüten, das Ei behüten“ singen müssen. In der Hoffnung auf eine Solopassage besuchte ich als Konsequenz den Kinderchor „Die Notenhüpfer“. Doch auch hier blieb der Erfolg aus. Schließlich erhielt ich meinen ersten Klaiverunterricht und beschloss mit 13 eigene Lieder zu schreiben. Mein erstes Lied „Der Protestsong“ schaffte es jedoch bis heute nicht in die Charts.

Warum schreibst du in deutsch? Weil ich in Deutsch viel bessere Geschichten singen kann als in Swahili.

Was inspiriert dich? Woher kommen deine Ideen? Mein Umfeld, Menschen in Bussen und Zügen und natürlich die eigenen hochdramatischen Erfahrungen bieten für mich persönlich den besten Stoff.

Wovon träumst du, wenn du träumst? Was ich nachts so träume verrate ich nicht. Wenn ich die Frage perspektivisch auf mich bezogen verstehe, dann beschränke ich ich mich darauf, nicht so viel träumen zu wollen, da ich das zum Teil gefährlich finde. Die Träume, die aber vielleicht jeder hat, sind friedlicher Natur. Dafür genügt der tägliche Blick in die Tageszeitung. Was mich selbst betrifft: Ich bin gesund und munter. Das ist super!

Wenn du einen Tag deines Lebens in eine andere Person schlüpfen könntest, wer wolltest du sein? Aus was für einem Grund? Pumuckel, weil er so klein ist und sich überall hin schleichen kann, wo er eigentlich nicht sein darf.

Ohne was willst du niemals sein in deinem Leben? Was ist deine Leidenschaft, dein „muss“? Nutella und Kaffee zum Frühstück!

Auf was kannst du getrost verzichten? Äpfel, Birnen, Pflaumen, Pfirsische, Nektarinen etc. Hab leider eine Obstallergie. Wespen finde ich auch ziemlich unnötig auf dieser Welt, Schlangen genauso.

Du kannst einen Menschen, ein Ding und eine Speise mitnehmen auf eine einsame Insel. Wen/was wählst du? Bei dem Menschen könnte ich mich nicht entscheiden. Das Ding wäre ein gefülltes XXL Nutellaglas, die Speise ein weiteres XXL Nutellaglas.

Was war dein peinlichstes, unangenehmstes Erlebnis? Ich hatte mal eine Band, die in der Probe immer meine Texte zum Spaß verändert hat. Manchmal wurde es schon mal derbe, ja man kann  sogar sagen etwas versaut. Einen Titel haben sie immer und immer wieder verhunst. Er hieß: „Ich habe Angst, dass dir etwas zustößt“. Eines Tages stand ich auf der Bühne und kündigte völlig selbstverständlich und stolz an: „Und jetzt kommt das Lied: Ich habe Angst, dass du zu fest zustößt“. Die Band gibt es nicht mehr.

Was würdest du tun, wenn du keine Musik machen würdest? Ich hätte gerne auch Medizin studiert.

Gibt es sonst noch was, das du loswerden möchtest? Ich freue mich auf Berlin!

Dein Lieblingsspruch/Zitat? Seitdem sich alles gefügt hat, glaube ich an Fügung.

ANNA PIECHOTTA hat sich für das Finale um den Deutschen Chanson Nachwuchspreis 2011 qualifiziert! Sie tritt am  21. & 22.? Oktober im corbo Berlin auf.