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Impressionen vom 1. Tag des Nachwuchspreises 2011

Liebe Leser_innen,

war das ein Abend – die Eröffnung des 16, Chansonfest-Berlin mit dem 1. Tag des 5. Nachwuchspreises – wunderbarherzberührendaufregendschönundamüsant!

Sechs chansoneske Acts wie sie unterschiedlicher nicht sein können – und ein jede_r eine wahre Bereicherung für diesen gelungenen Abend. Die Zuschauer hatten es nicht leicht den Publikumspreis zu verleihen, hatte doch ein jeder nur eine Stimme zu vergeben … und ich habe nicht nur einen Tisch diskutierenderweise erlebt, sich strategisch die Stimmen aufteilend …

Die Gewinner des Publikumspreises: DUO HAND IN HAND

Der Jury, die entschied wer am kommenden Tag in die Endrunde gelangt ging es nicht besser. Es wurde gerungen, abgewägt, diskutiert … gerungen, abgewägt … und entschieden.

In der Endrunde für den Deutschen Chanson Nachwuchspreis sind:

DUO HAND IN HAND

HELIKON

ANNA PIECHOTTA

Mein herzlichster Dank geht an

die charmante ERNA SCHMIDT – das Fräulein, das alles, also wirklich alles sagen kann und uns damit verzauberte

die unbeschreibliche Band GENERAT – die eigenwillig das Chanson neu interpretiert

und Leopard  – die fragil und durchlässig Poesie in die Welt tragen

In Vorfreude auf all das was noch kommen mag. Tanja Ries

ERNA SCHMIDT – Das etwas andere Portrait

Liebe Leser_innen,

heute beantwortet ERNA SCHMIDT ein paar Fragen für das Chansonfest-Berlin.

Viel Freude beim Lesen und Lauschen!

Gab es eine Initialzündung die dich zum Musikmachen gebracht hat? Wie und wann hast du begonnen Musik zu machen? Ich konnte schon immer ganz gut singen. Durch meine Großeltern habe ich als Kind viel 20er und 30er Jahre-Musik gehört und später auch gesungen. Irgendwann kamen eigene Lieder dazu.

Warum schreibst du in deutsch? Deutsch kenn ich und kann ich.

Was inspiriert dich? Woher kommen deine Ideen? Irgendwas beschäftigt mich immer. Meistens etwas, das ich nicht verstehe.

Wovon träumst du, wenn du träumst? Na von dem großen Glück, den großen Gefühlen und der weiten Welt!

Wenn du einen Tag deines Lebens in eine andere Person schlüpfen könntest, wer wolltest du sein? Aus was für einem Grund? Also zuerst schwankte ich zwischen dem Papst und der englischen Königin. Beides Kandidaten, die sich kaum in die Karten schauen lassen. Doch nun würde ich lieber ein sehr gutaussehender Mann sein und Frauen aufreißen gehen. Ich wäre ein hervorragender Don Juan.

Ohne was willst du niemals sein in deinem Leben? Was ist deine Leidenschaft, dein „muss“? Jaja, das hab ich schon… Sag ich aber nicht.

Auf was kannst du getrost verzichten? Husten, Schnupfen, Heiserkeit. Abspülen. Frühaufstehen.

Du kannst einen Menschen, ein Ding und eine Speise mitnehmen auf eine einsame Insel. Wen/was wählst du? Ein Klavier vielleicht. Mit etwas Glück hätte ich dann endlich mal Zeit zum Üben.

Was war dein peinlichstes, unangenehmstes Erlebnis? Da gibt es so einige Erlebnisse. Unangenhem war beispielsweise, als ich einer flüchtigen Bekannten anstatt „Mach’s gut!“ versehentlich „Mach’s dir!“ hinterhergerufen habe.

Was würdest du tun, wenn du keine Musik machen würdest? Irgendwas anderes mit Denken, Sprechen und Ausdruck.

Dein Lieblingsspruch/Zitat? Glück, das ist einfach eine gute Gesundheit und ein schlechtes Gedächtnis. (Ernest Hemingway)

Gibt es sonst noch was, das du loswerden möchtest? Also was das Gedächtnis angeht, so bin ich auf einem guten Weg.

Zum Musik hören geht es HIER lang.

LEOPARD hat sich für das Finale um den Deutschen Chanson Nachwuchspreis 2011 qualifiziert! Sie treten am  21. & 22.? Oktober im corbo Berlin auf.

ILLUTE – Das etwas andere Portrait

Liebe Leser_innen,

heute beantwortet ILLUTE ein paar Fragen für das Chansonfest-Berlin.

Viel Freude beim Lesen und Lauschen!

Gab es eine Initialzündung die dich zum Musikmachen gebracht hat? Wie und wann hast du begonnen Musik zu machen? Bei meinen Eltern stand ein Klavier im Wohnzimmer und überhaupt gab es sehr viele Instrumente in meiner Umgebung. Mein Bruder hat Trompete gespielt, meine Schwester Altflöte und in der Grundschule gabs Einiges zum Ausprobieren: Klanghölzer, Glockenspiele, Blockflöten und mehr. Ich hab mir auch eigene Musikinstrumente gebastelt und durfte verschiedene klassische Instrumente lernen, wie Trompete, Klavier und Geige. Ich weiß nicht warum, aber alles was mit Musik zu tun hat, zog mich schon immer an wie ein Magnet.

Warum schreibst du in deutsch? Deutsch ist die Sprache, mit der ich aufgewachsen bin und mit der mir die Erwachsenen versucht haben, die Welt zu erklären. Sie ist für mich nicht nur Ausdrucksmittel, sondern ein lebendiges Wesen, mit dem ich verflochten bin. Sie ist ein Teil von mir und ich bin ein Teil von ihr.

Was inspiriert dich? Woher kommen deine Ideen? Inspirieren tut mich alles, was mich überrascht, meinen Blickwinkel verändert, oder mich neue Strukturen und Verbindungen erkennen lässt. Und mit der Freude oder dem Schmerz über diese Entdeckung öffnet sich irgendwo eine Luke und mir fällt eine Idee in den Schoß. Das macht mich sehr dankbar.

Wovon träumst du, wenn du träumst? Meistens träume ich sehr surreal und verworren bis melodramatisch. Und manchmal färben meine Träume den nachfolgenden Tag ein und es fällt mir schwer Traum und Realität auseinander zu halten. Aber ich denke, die Grenzen sind auch fließend 🙂

Wenn du einen Tag deines Lebens in eine andere Person schlüpfen könntest, wer wolltest du sein? Aus was für einem Grund? Ich wäre gern mal ein männliches Wesen. Dann könnte ich mir einen Bart wachsen lassen. Obwohl – nach einem Tag wären das wahrscheinlich nur ein paar Stoppeln – naja, immerhin.

Ohne was willst du niemals sein in deinem Leben? Was ist deine Leidenschaft, dein „muss“? Ich möchte niemals ohne Liebe und Mitgefühl sein. Und ich denke, ohne die Kunst, wäre ich ein sehr sehr unglücklicher Mensch.

Auf was kannst du getrost verzichten? Fernsehen und Kalbshacksen

Du kannst einen Menschen, ein Ding und eine Speise mitnehmen auf eine einsame Insel. Wen/was wählst du? Einen Göttergatten, Gott und Götterspeise

Was war dein peinlichstes, unangenehmstes Erlebnis? Mir passieren öfters Sachen, die mich beschämen, aber zum Glück bin ich ein sehr vergesslicher Mensch. Das Einzge, was mir jetzt einfällt, ist eine Situation bei einem Konzert in Pforzheim. Da habe ich die Leute mit den Worten begrüßt: „Ich freu mich bei Euch in Darmstadt zu sein!“ Das war mir unglaublich peinlich.

Was würdest du tun, wenn du keine Musik machen würdest? Darüber nachgrübeln, warum ich keine Musik mache? Hehe, nein wahrscheinlich nicht. Es gibt sehr viele schöne Dinge, die man tun kann, außer Musik zu machen, zum Beispiel Musik hören 🙂

Dein Lieblingsspruch/Zitat? Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! (Erich Kästner)

Also los! Und viel Spaß dabei 🙂

ILLUTE spielt am Samstag, den 29. Oktober 2011 auf demChansonfest-Berlin im corbo.

LEOPARD – Das etwas andere Portrait

Liebe Leser_innen,

heute beantwortet das LEOPARD ein paar Fragen für das Chansonfest-Berlin.

Viel Freude beim Lesen und Lauschen!

Gab es eine Initialzündung die dich zum Musikmachen gebracht hat? Wie und wann hast du begonnen Musik zu machen? Wir waren 8 Jahre alt und sprangen mit Tennisschlägergitarren auf dem Bett herum. Inspiriert von Pink Floyd, Nirvana und den Prinzen.

Warum schreibst du in deutsch? Weil ich diese Sprache am besten beherrsche.

Was inspiriert dich? Woher kommen deine Ideen? Literatur, Musik, Filme, Liebe. Meine Ideen kommen auf einem ein Teil von mir, der manchmal, ohne dass ich weiß wie, gute Textideen vor sich hin brabbelt. Ich selbst schreibe dann einfach nur noch mit.

Wovon träumst du, wenn du träumst? Ich träume nicht.

Wenn du einen Tag deines Lebens in eine andere Person schlüpfen könntest, wer wolltest du sein? Aus was für einem Grund? Natürlich Jesus – aus Interesse.

Ohne was willst du niemals sein in deinem Leben? Was ist deine Leidenschaft, dein „muss“? Ich will niemals ohne die Gewissheit sein, dass sich alles in meinem Leben noch viele Male ändert.

Auf was kannst du getrost verzichten? Facebook

Du kannst einen Menschen, ein Ding und eine Speise mitnehmen auf eine einsame Insel. Wen/was wählst du? Graham Coxon, eine Doppelhalsgitarre und Koks.

Was war dein peinlichstes, unangenehmstes Erlebnis? Eine C&A-Textilfachverkäuferin schickte mich in eine andere Abteilung, weil sie mich für ein Mädchen hielt – obwohl ich schon 12 Jahre alt war.

Was würdest du tun, wenn du keine Musik machen würdest? Endlich damit anfangen.

Gibt es sonst noch was, das du loswerden möchtest? Wir freun uns auf das Konzert.

Dein Lieblingsspruch/Zitat? „Rose is a rose is a rose is a rose“ -Gertrude Stein

LEOPARD hat sich für das Finale um den Deutschen Chanson Nachwuchspreis 2011 qualifiziert! Sie treten am  21. & 22.? Oktober im corbo Berlin auf.

Duo HAND IN HAND – Das etwas andere Portrait

Liebe Leser_innen,

heute beantwortet das Duo HAND IN HAND ein paar Fragen für das Chansonfest-Berlin.

Viel Freude beim Lesen und Lauschen!

Gab es eine Initialzündung die dich zum Musikmachen gebracht hat? Wie und wann hast du begonnen Musik zu machen?  …mein großer Bruder ist wunderbar musikalisch und hat mir vorgelebt, was man mit dieser Sprache machen kann… und später fand ich toll, dass diese Sprache jeder spricht…

Meine Nachbarn meinten, ich sing schon seit ich drei Jahre alt bin…. Tina Turner…. (Beate) und was sollen wir machen? Unsere Eltern sind Musiker. Da sind wir halt so reingewachsen… Das ist Leben.

Warum schreibst du in deutsch? Die Sprache ist gar nicht so schlecht. Sie kann hart und weich klingen. Ich kann sie benutzen, wie mir gerade ist…. das ist doch toll.

Was inspiriert dich? Woher kommen deine Ideen? Menschen, Nonsens, Situationen… Ideen sind da… Wenn du offen bist, kommen sie auch zu dir.

Wovon träumst du, wenn du träumst? …. seit Jahren von einem „kleinen grünen Caravan“ …. (Dubidub Dabedefa, 2007)

Wenn du einen Tag deines Lebens in eine andere Person schlüpfen könntest, wer wolltest du sein? Aus was für einem Grund? … ich wäre gern mal mein Sohn … ich versuch jetzt schon immer in ihn hineinzukrabbeln, aber es will mir nicht gelingen… macht nix … in mir  fühl ich mich auch wohl …

Ohne was willst du niemals sein in deinem Leben? Was ist deine Leidenschaft, dein „muss“? Mugge

Auf was kannst du getrost verzichten? nischt… alles hat seinen Sinn…. ob ich will oder nicht.

Was würdest du tun, wenn du keine Musik machen würdest? weiß ich nicht… spielt auch keine Rolle…

Dein Lieblingsspruch/Zitat? … auf Tischen müssen Kerzen stehen, finde ich…

Das Duo HAND IN HAND hat sich für das Finale um den Deutschen Chanson Nachwuchspreis 2011 qualifiziert! Sie treten am  21. & 22.? Oktober im corbo Berlin auf.

KIKI BRUNNER – Das etwas andere Portrait

Liebe Leser_innen,

heute beantwortet KIKI BRUNNER ein paar Fragen für das Chansonfest-Berlin.

Viel Freude beim Lesen und Lauschen!

Gab es eine Initialzündung die dich zum Musikmachen gebracht hat? Wie und wann hast du begonnen Musik zu machen? Daran sind meine Eltern Schuld, denn sie waren es, die uns Kinder jede Woche zur Musikschule gekarrt haben. Damals war ich faul und undankbar und habe die eine oder andere Klavierstunde geschwänzt – heute bin ich immer noch faul, aber danke ihnen von Herzen, dass sie den Grundstein für so etwas einzigartig Schönes wie das Musikmachen gelegt haben.

Warum schreibst du in deutsch? Warum nicht?

Was inspiriert dich? Woher kommen deine Ideen? Aus dem wirren Innen und dem irren Außen. Aus dem Gefühlswollknäuel, der Sonne, dem Liebesmeer und Leidensberg. Ich hoffe, dass ich irgendwann mal einen tagebuchähnlichen Liederschatz beherberge, der wie Bäume auf einer Allee meinen Weg säumt. Aber wie gesagt, ich bin faul.

Wovon träumst du, wenn du träumst? Ja, da bleiben wir doch gleich beim Thema. Träumen kann ich sehr gut. Tags und nachts. Ich würde sogar behaupten, dass ich besser träumen kann, als beispielsweise staubzusaugen. Die Träume beinhalten meist ein Haus am Meer, mit einem Raum, in dem nur eines steht: Ein Flügel.

Wenn du einen Tag deines Lebens in eine andere Person schlüpfen könntest, wer wolltest du sein? Aus was für einem Grund? Die andere Person wäre ein in sich ruhender Mensch. Also nicht ich. Hm. 😉

Ohne was willst du niemals sein in deinem Leben? Was ist deine Leidenschaft, dein „muss“? Mein Sohn! Meine Familie! Meine wunderbaren Freunde! Musik! Essen! Liebe! Albernheit! Sex! Und Käse.

Auf was kannst du getrost verzichten? Unechtheit.

Du kannst einen Menschen, ein Ding und eine Speise mitnehmen auf eine einsame Insel. Wen/was wählst du? Für wie lange denn? Können die anderen Menschen mit den anderen Dingen und den anderen Speisen dann am nächsten Tag nachkommen?

Was war dein peinlichstes, unangenehmstes Erlebnis? Ja. Immer wieder gern: Ich hab´ den Text vergessen.

Was würdest du tun, wenn du keine Musik machen würdest? Wenn ich keine Musik machen würde, würde ich vielleicht auch nicht so viel träumen, und auch nicht so gern Käse essen, und wäre vielleicht überhaupt ein ganz anderer Mensch. Vielleicht sogar jemand, der TOTAL GERNE Sport macht und sich sein Geld gut einteilt und einen 5-Jahres-Plan in der Tasche hat. Man weiss das nicht so genau.

Gibt es sonst noch was, das du loswerden möchtest? Aber ja: Kommt alle zum Chansonfest! Kauft unsere Platten! Helft uns Träumern, mehr Träume in Lieder umzuwandeln, und wir werden alle satt werden!

Dein Lieblingsspruch/Zitat? Kommt Zeit, kommt Tat.

KIKI BRUNNER spielt am Samstag, den 29. Oktober 2011 auf demChansonfest-Berlin im corbo.

Meike Schmitz von SCHWARZ UN SCHMITZ – Das etwas andere Portrait

Liebe Leser_innen,

heute beantwortet Meike Schmitz, der eine Teil des Preisträger-Duos SCHWARZ UN SCHMITZ  ein paar Fragen für das Chansonfest-Berlin.

Viel Freude beim Lesen und Lauschen!

Gab es eine Initialzündung die dich zum Musikmachen gebracht hat? Wie und wann hast du begonnen Musik zu machen? Wie fast jedes Kind habe ich schon immer gern gesungen, ein Liederbuch durchgeblättert und zu den Bildern eigene SingsangGeschichten erfunden. In allem bin ich seit jeher unterstützt worden, habe dann später an der Musikschule Fagott- und Gitarrenunterricht bekommen und erste Ensembles besucht. Außerdem war ich auf einer Schule, die sehr engagierte Musiklehrer hat und viele musikalische Projekte anbietet – schon zu diesem Zeitpunkt haben sich Musik und Spiel in Form von Musicals oder Liedaufführungen eng verbunden. Ich habe mich immer auf der Bühne wohl, wach und sehr lebendig gefühlt.

Als ich gemerkt habe, dass ich gerne lernen möchte, mit meiner Stimme gesünder und effizienter zu arbeiten, habe ich mit etwa 17 Gesangsunterricht genommen. Ich hatte großes Glück mit meiner Gesangslehrerin. Sie hat mich stilistisch verstanden, war (und ist) auch als Mensch sehr wichtig für mich und hatte stimmbildnerisch einen für mich passenden Ansatz. Sie hat mich letztendlich auch angeregt, Gesang zu studieren. Das war schon sehr bedeutsam, denn ohne ihren Rat und ihre Einschätzung hätte ich wahrscheinlich nie gedacht oder gewagt, diesen Weg einzuschlagen: der Musik und der Stimme einen so großen Platz in meinem Leben zu geben.

Warum schreibst du in deutsch? Wenn ich auf Englisch texte, merke ich, wie unsicher ich als Nicht-Muttersprachler mit den Worten, ihrem Gewicht und Beigeschmack bin. Dann lasse ich die Songtexte von einer Muttersprachlerin überarbeiten, weil es mir ein besseres Gefühl gibt, das (hoffentlich) treffend auszudrücken, was ich sagen möchte. In der deutschen Sprache fühle ich mich eher in der Lage, Text und Melodie in Einklang oder Kontrast zu setzen. Da habe ich für mich ein zufriedenstellendes Gefühl, wenn ich texte. Im Deutschen habe ich eher eine Idee, welche Worte in welchem Zusammenhang spröde wirken, welche kitschig, usw. Es scheint mir auf Deutsch eher möglich eine Balance zu finden, gewollt Brüche zu gestalten, Holpriges und Sanftes, Pompöses und Schlichtes zu formen. Schreiben war schon immer sehr wichtig, als Kind wollte ich gerne Schriftsteller werden und früher habe ich viel mehr geschrieben. Ich mag Worte zutiefst gern. Und oft bin ich einfach auch angetan, wie sehr Worte das beinhalten, was sie benennen; wie sie in der Wortmelodie nach dem klingen, was sie beschreiben (losgelöst; hol pe rig sanft, usw.). Wahrscheinlich gibt es da in jeder Sprache viele treffende Beispiele, aber ich spüre sie eben leider nur so selbstverständlich in der mir vertrautesten Sprache.

Was inspiriert dich? Woher kommen deine Ideen? Nach und nach entstehen die Ideen für Stücke phasenweise auch programmatisch: Unser Programm heißt „Flugenten“ und ich fände es rund noch ein Stück, das mit einem Papagei zu tun hat, einzubetten. –  Meist aber kommt ein Bild, ein Satz, eine Idee und die wachsen sich dann nach und nach aus, wenn man ihnen Zeit und Aufmerksamkeit gibt.

Diese Anfangsimpulse können aus allem kommen, was interessant aussieht oder klingt oder sich irgendwie nach vorne in die Wahrnehmung drängt: Ein Postkartenmotiv, ein Gesprächsfetzen, eine Situation, eine Atmosphäre, ein Gefühl, ein Gedanke.  Die Geschichten, die sich dann da heraus entspinnen, haben manchmal später wiederum auch gar nichts mehr mit dem eigentlichen Zündungsmotiv zu tun.

Wovon träumst du, wenn du träumst? In letzter Zeit träume ich – soweit ich es weiß – oft ganz profan von Zusammenhängen, die mich auch tags beschäftigen und die sich nachts dann mehr oder weniger wirr aufgreifen und miteinander verspinnen. Wiederkehrende Motive sind schwankende Höhen (Hängebrücken, Seile, irgendwas Wackeliges) oder trübe Gewässer mit (gruseligen) Fischen darin.

Das schönste Gefühl im Traum ist das Fliegen als konzentrierter und dennoch entspannter Zustand. Das ist zum Glück auch ein wiederkehrender Traum.

Wenn du einen Tag deines Lebens in eine andere Person schlüpfen könntest, wer wolltest du sein? Aus was für einem Grund? Für einen Tag würde ich momentan gern in das Leben einer Person schlüpfen, die in festeren Strukturen lebt, die z.B. einem routiniert geregelten Tagesablauf, einem gleichförmigen Wochenpensum an Tätigkeiten folgt und klarere Pläne und Ziele im Leben hat.

Mich würde interessieren, ob sich dann das Leben an diesem Tag anders anfühlt. Ich frage mich, ob sich ein Gefühl von Sicherheit und Zufriedenheit einstellt, wenn man anders eingebunden ist und vermeintlich weniger Dauerfragen mit sich herum trägt.

Ohne was willst du niemals sein in deinem Leben? Was ist deine Leidenschaft, dein „muss“? Was ich ohne meine Sinne, körperliche Unversehrtheit und mein Bewusstsein wäre/machen würde, weiß ich nicht. Abgesehen davon möchte ich niemals ohne menschliche Nähe sein. Meine Familie, meine Freunde, der Austausch mit Mitmenschen, das macht mir Sinn. – Und Raum zum Schreiben, Spielen, Singen zu haben, das ist eine Leidenschaft und ein großes Glück.

Auf was kannst du getrost verzichten? Auf Prestigeobjekte. Und der Kampf und Krampf um Geld strengt an und nervt mich massiv.

Du kannst einen Menschen, ein Ding und eine Speise mitnehmen auf eine einsame Insel. Wen/was wählst du? Meinen besten Freund, ein Aufnahmegerät, Suppe

Was war dein peinlichstes, unangenehmstes Erlebnis? Allgemein: Wenn ich Menschen enttäusche, die mir nahestehen, wenn ich den Erwartungen der Leute, deren Meinung mir wichtig ist, nicht erfüllen kann, sind das unschöne Erlebnisse für mich.

Letztens habe ich z.B. einen kleinen, sehr wichtigen Gegenstand verloren, der mir als geliehener Talisman anvertraut wurde. Das ist mir zutiefst unangenehm und schlimm.

Ein peinliches Erlebnis fällt mir gerade nicht ein. Am Peinlichsten finde ich eh, wenn man es gar nicht merkt, dass etwas peinlich ist. – verzwickt!

Was würdest du tun, wenn du keine Musik machen würdest? Gerne würde ich nähen, bauen, malen, schreiben, einfach greifbare Dinge gestalten und in den Händen halten.

Wenn ich nicht irgendwie zur Musik gekommen wäre, hätte sich wahrscheinlich irgendeine halbherzigere Ausweichvariante für mich ergeben: Germanistin oder eben doch Lehrerin oder so.

Gibt es sonst noch was, das du loswerden möchtest? Seid dabei: 17.-20., 21./22. & 27.-29.Oktober 2011 – Deutscher Nachwuchspreis Chanson und Chansonfest Berlin!

Dein Lieblingsspruch/Zitat? What goes around comes around.

SCHWARZ UN SCHMITZ spielen am Samstag, den 29. Oktober 2011 auf demChansonfest-Berlin im corbo.

ANNA PIECHOTTA – Das etwas andere Portrait

Liebe Leser_innen,

heute beantwortet die Solistin ANNA PIECHOTTA ein paar Fragen für das Chansonfest-Berlin.

Viel Freude beim Lesen, Hören und Sehen!

Gab es eine Initialzündung die dich zum Musikmachen gebracht hat? Wie und wann hast du begonnen Musik zu machen? Ich habe schon als Kind immer und überall laut und gerne nervtötend gesungen. Im Kindergarten hieß es oft „Anna sing doch bitte leiser“. Bei der Aufführung der Vogelhochzeit durfte ich dann die Vogelmutter singen, was mir überhaupt nicht in den Kram passte. Ich wäre viel lieber das Küken gewesen. Dann hätte ich nicht „Immer nur brüten, das Ei behüten“ singen müssen. In der Hoffnung auf eine Solopassage besuchte ich als Konsequenz den Kinderchor „Die Notenhüpfer“. Doch auch hier blieb der Erfolg aus. Schließlich erhielt ich meinen ersten Klaiverunterricht und beschloss mit 13 eigene Lieder zu schreiben. Mein erstes Lied „Der Protestsong“ schaffte es jedoch bis heute nicht in die Charts.

Warum schreibst du in deutsch? Weil ich in Deutsch viel bessere Geschichten singen kann als in Swahili.

Was inspiriert dich? Woher kommen deine Ideen? Mein Umfeld, Menschen in Bussen und Zügen und natürlich die eigenen hochdramatischen Erfahrungen bieten für mich persönlich den besten Stoff.

Wovon träumst du, wenn du träumst? Was ich nachts so träume verrate ich nicht. Wenn ich die Frage perspektivisch auf mich bezogen verstehe, dann beschränke ich ich mich darauf, nicht so viel träumen zu wollen, da ich das zum Teil gefährlich finde. Die Träume, die aber vielleicht jeder hat, sind friedlicher Natur. Dafür genügt der tägliche Blick in die Tageszeitung. Was mich selbst betrifft: Ich bin gesund und munter. Das ist super!

Wenn du einen Tag deines Lebens in eine andere Person schlüpfen könntest, wer wolltest du sein? Aus was für einem Grund? Pumuckel, weil er so klein ist und sich überall hin schleichen kann, wo er eigentlich nicht sein darf.

Ohne was willst du niemals sein in deinem Leben? Was ist deine Leidenschaft, dein „muss“? Nutella und Kaffee zum Frühstück!

Auf was kannst du getrost verzichten? Äpfel, Birnen, Pflaumen, Pfirsische, Nektarinen etc. Hab leider eine Obstallergie. Wespen finde ich auch ziemlich unnötig auf dieser Welt, Schlangen genauso.

Du kannst einen Menschen, ein Ding und eine Speise mitnehmen auf eine einsame Insel. Wen/was wählst du? Bei dem Menschen könnte ich mich nicht entscheiden. Das Ding wäre ein gefülltes XXL Nutellaglas, die Speise ein weiteres XXL Nutellaglas.

Was war dein peinlichstes, unangenehmstes Erlebnis? Ich hatte mal eine Band, die in der Probe immer meine Texte zum Spaß verändert hat. Manchmal wurde es schon mal derbe, ja man kann  sogar sagen etwas versaut. Einen Titel haben sie immer und immer wieder verhunst. Er hieß: „Ich habe Angst, dass dir etwas zustößt“. Eines Tages stand ich auf der Bühne und kündigte völlig selbstverständlich und stolz an: „Und jetzt kommt das Lied: Ich habe Angst, dass du zu fest zustößt“. Die Band gibt es nicht mehr.

Was würdest du tun, wenn du keine Musik machen würdest? Ich hätte gerne auch Medizin studiert.

Gibt es sonst noch was, das du loswerden möchtest? Ich freue mich auf Berlin!

Dein Lieblingsspruch/Zitat? Seitdem sich alles gefügt hat, glaube ich an Fügung.

ANNA PIECHOTTA hat sich für das Finale um den Deutschen Chanson Nachwuchspreis 2011 qualifiziert! Sie tritt am  21. & 22.? Oktober im corbo Berlin auf.